August 2011
Mittelmeer
Med Sea Salute
Im August diesen Jahres wird Philipp Benda (www.philippbenda.com) zusammen mit Christian Redl (www.christianredl.com) versuchen, mit einem
kleinen, aufblasbaren Reisekatamaran das Mittelmeer nonstop zu
überqueren. Christian ist als mehrfacher Apnoe-Weltrekordhalter auf dem
Meer zu Hause und wird sich mit mir beim Segeln abwechseln.
Die Herausforderung für Apnoe-Taucher Christian Redl (35) und
Speedflyer Philipp Benda (38) besteht darin, mit diesem Katamaran, der
zerlegt in den Kofferraum eines Autos passt, gegen Wind und Wetter im
sehr schwierigen Segelrevier rund um Korsika zu bestehen. In dieser
Woche trainieren die beiden Sportler mit ihrem Boot auf dem Neusiedler
See.
Das Reisekatamaran ist ein sehr kleines, zerlegbares Boot,
das im Wesentlichen aus einer flexiblen Bootshaut und einem zerlegbaren
Segelrigg besteht. Das Rigg ist etwas verstärkt, die Rümpfe mit
zusätzlichen Luftkammern versehen, wasserdichte Säcke mit Ausrüstung und
Nahrung werden darauf verzurrt. Fürs Freizeitsegeln konzipiert, ist das
Boot in keiner Weise mit einer seegängigen Segeljacht zu vergleichen;
bietet es doch sehr wenig Platz und keinerlei Schutz vor dem Wasser
überholender Wellen.
Die Athleten wollen sich mit dem Katamaran
auf der rund 1.000 Kilometer langen Strecke vollkommen selbstständig
bewegen und sind ohne Begleitboot unterwegs. Sämtliche Nahrung und
Wasser wird im Katamaran mitgenommen. Die Ausrüstung wird rund 150 Kilo
schwer sein. Navigiert wird mit Kompass, GPS und Karten. Startschuss für
die Expedition ist der 22. August. Benda hatte vor einem Jahr die Idee
zu dem Projekt und wurde Bootshersteller Grabner unterstützt.
"Das
Schwierigste wird der mentale Bereich sein", meinte Christian Redl im
APA-Interview, "weil man nicht weiß, was passiert." Verschiedenste
Notsituationen haben die beiden Sportler schon durchbesprochen. "Dann
ist man weniger überrascht, wenn es doch eintreffen sollte", so Philipp
Benda. Dennoch, die beiden werden fünf bis 15 Tage ohne hygienische
Einrichtungen auf engstem Raum verbringen müssen. "Wir können uns nicht
aus dem Weg gehen. Das Boot wird die Tour technisch schaffen, aber wir
haben kein Klo, keine Dusche an Bord", so Redl.
Schwierig wird
auch der permanente Schlafentzug werden. Die Sportler können sich nur
dann zur Ruhe betten, wenn es der Wind zulässt ist. Mit einem
Mentalcoach trainierten die beiden nicht nur Ruhe zu bewahren, sondern
auch auf Kommando zu schlafen, erzählte Benda. Für Notfälle haben die
Segler eine Rettungsausrüstung mit - Radarreflektor, weiße
Leuchtfackeln, Schwimmwesten sowie GPS, das nicht nur navigiert, sondern
auch einen Notruf entsenden kann.
Seit Dienstag bis morgen,
Donnerstag, trainieren Redl und Benda auf dem Neusiedler See und werden
mit ihrem Katamaran durchgängig am Wasser bleiben. Auch wenn der See im
Burgenland mit dem offenen Meer nicht vergleichbar ist, wollen die
beiden es "so realistisch wie möglich" halten. Zum Start mussten sie
schon mit schwierigen Bedingungen kämpfen: 15 Grad Außentemperatur und
Regen. (APA)
Info: http://philippbenda.com/projekte/
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